Blattläuse an Zimmerpflanzen - hilfreiche Tipps und Tricks zur Vorbeugung und Bekämpfung

Blattläuse[Foto: HHelene/Shutterstock.com]

Blattläuse sind eine der häufigsten Schädlinge an Pflanzen. Besonders Gartenpflanzen, wie Rosen, bleiben von den saugenden Insekten oft nicht verschont. Aber auch Zimmerpflanzen werden immer häufiger von den kleinen Tierchen befallen. Egal, ob Du Blattläuse an Zimmerpflanzen oder an Gartenpflanzen entdeckst, die Bekämpfung ist identisch. Da die Pflanzenschädlinge mit bis zu 7 mm relativ groß sind, ist es leicht einen Befall zu bemerken. Außerdem scheiden sie, wie die meisten Läuse, Honigtau aus, eine klebrige Substanz, die zum Großteil aus dem zuckerhaltigen Pflanzensaft besteht. Bei klebrigen Stellen auf dem Laub solltest Du also lieber mal die Blätter und auch die Blattachseln Deiner Pflanze kontrollieren. Wenn Du dann schnell etwas gegen die Blattläuse an den Zimmerpflanzen unternimmst, lassen sich große Schäden gut verhindern. In diesem Blogartikel erfährst Du mehr über die natürlichen Feinde der Blattlaus und wie Du Dir das zu Nutzen machen kannst. Zudem möchten wir Dir die besten Methoden zur Bekämpfung der Blattlaus vorstellen.

Blattläuse bekämpfen an Zimmerpflanzen - diese Methoden helfen am besten

Wenn die Blattläuse Pflanzen im Freien befallen, kann man gut beobachten, wie die natürlichen Gegenspieler die Läuse mit der Zeit vernichten. Die Rede ist vom Marienkäfer. Der Einsatz dieser Nützlinge ist eine der effizientesten Methoden, um Blattläuse zu bekämpfen. Auch an Zimmerpflanzen können die kleinen Käfer eingesetzt werden. Am einfachsten geht das, indem Du die Larven der Marienkäfer kaufst und diese auf den Pflanzen ausbringst. Eine einzelne Larve kann innerhalb von drei Wochen bis zu 600 Läuse auf den Zimmerpflanzen fressen. Bei einem geringen Befall sind die Blattläuse an Zimmerpflanzen also schnell bekämpft. Außerdem kommen Nützlinge auch gut an die Blattachseln ran, wo sich die Schädlinge oft verstecken. Um Marienkäfer im Freien anzulocken, hat es sich bewährt, den Garten so naturnah wie möglich zu gestalten. Ein breites Pflanzenangebot hilft dabei, die Marienkäfer dauerhaft anzusiedeln. Es gibt aber auch andere Nützlinge, die hervorragend gegen Blattläuse an Zimmerpflanzen wirken.

MarienkäferMarienkäfer und Marienkäfer Larve [Foto: i-am-helen/Shutterstock.com]

Die Schlupfwespe, zum Beispiel, wird nur etwa 0,3 bis 0,4 mm groß und fällt daher auch in Wohnräumen kaum auf. Dennoch sind sie sehr effizient, wenn es um die Bekämpfung von Blattläusen an Zimmerpflanzen geht. So kannst Du mit den kleinen Wespen erfolgreich verschiedenen Schädlinge loswerden. Sie fressen nicht nur Blattläuse, sondern auch Thripse, Wollläuse und die weiße Fliege. Und keine Sorge, auch wenn die Schlupfwespe gefährlich klingt, ist sie das nicht. Sie kann Dich nämlich nicht stechen. Die kleinen Helfer wirst Du also gar nicht bemerken und kannst Dich dennoch schon bald wieder an gesunden Zimmerpflanzen erfreuen. Wenn keine Schädlinge mehr auf den Zimmerpflanzen zu finden sind, sterben auch die Schlupfwespen natürlicherweise ab.

SchlupfwespeSchlupfwespe [Foto: emka74/Shutterstock.com]

Blattläuse an Zimmerpflanzen loswerden - diese Hausmittel helfen gegen die Insekten

Natürlich ist die Vorstellung von Insekten in der Wohnung für manche nicht sonderlich prickelnd. Aber keine Sorge, es gibt auch Hausmittel, um die Läuse an Zimmerpflanzen zu bekämpfen, ganz ohne Krabbeltierchen. Am bekanntesten und gleichzeitig am effektivsten ist eine Lösung mit Kern- oder Schmierseife, die dann über die Blätter gesprüht wird. Um die Mischung herzustellen, benötigst Du nur etwa 50 Gramm Kernseife und 1 Liter lauwarmes Wasser. Wenn die Seife gut aufgelöst ist, kannst Du die Mischung in eine Sprühflasche füllen und die Läuse damit bekämpfen. Wiederhole das dann so lange, bis keine Blattläuse auf den Zimmerpflanzen sind. Aber auch Pflanzen, wie Brennnesseln oder Ackerschachtelhalm helfen gegen Blattläuse an Zimmerpflanzen. Für eine Brennnesseljauche eignen sich am besten frische Brennnesseln. Diese werden nach dem Pflücken eine Zeit lang in Wasser eingelegt, sodass sie Wirkung entfalten können. Danach kannst Du die Mischung gegen Blattläuse an Zimmerpflanzen alle zwei Wochen verwenden.

Für die Ackerschachtelhalm-Mischung benötigst Du Wasser und frischen Ackerschachtelhalm. Nach 24 Stunden im Wasser haben die Wirkstoffe der Pflanze gut im Wasser abgesetzt. Es ist also bereit zum Einsatz. Am besten besprühst Du die Pflanze etwa einmal wöchentlich mit der Lösung. Aber auch Tee hat sich als Hausmittel gegen Blattläuse an Zimmerpflanzen bewährt. Schwarztee enthält Gerbstoffe, die den Schädlingen schaden. Dafür kannst Du einfach normales, heißes Wasser verwenden und den Schwarztee etwa 15 Minuten ziehen lassen. Nach dem Abkühlen kannst Du Deine Pflanze dann auch direkt mit dem Tee besprühen. Diese Mischung lässt sich auch hervorragend für empfindlichere Zimmerpflanzen verwenden.

Pflanzenschutzmittel

[Foto: Zhuravlev Andrey/Shutterstock.com]

Weiße Läuse auf Zimmerpflanzen - so wirst Du die Ungeziefer wieder los

Wenn Du weiße Läuse auf Zimmerpflanzen entdeckst, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um sogenannte Wollläuse. Diese kleinen Insekten sehen aus wie Wattebäuschen. Sie sind von einem weißen Flaum umgeben und nur etwa drei Millimeter groß. Durch die weiße Färbung sind sie aber auch mit bloßem Auge gut erkennbar. Ein gutes Erkennungsmerkmal für einen Wolllausbefall ist außerdem ein weißer, flaumiger Belag auf den Blättern und der Erde. Und auch hier treten klebrige Stellen auf den Blättern auf (Honigtau). Doch wie bekämpft man die weißen Läuse? Auch hier helfen Nützlinge exzellent. So eignen sich unter anderem Marienkäfer, Schlupfwespen oder auch Florfliegen gut, um die Läuse natürlich loszuwerden. Grundsätzlich lassen sich die Wollläuse gleich wie Blattläuse bekämpfen. So hilft auch hier die Kernseifen-Wasser Mischung ausgezeichnet. Zusätzlich kannst Du auch noch etwas Alkohol beimischen und die einzelnen Insekten damit betupfen. Aber auch Neemöl oder chemische Pflanzenschutzmittel speziell gegen Läuse haben eine gute Wirksamkeit.

Wolläuse[Foto: Tomasz Klejdysz/Shutterstock.com]

Wie äußert sich ein Blattlaus-Befall bei Zimmerpflanzen?

Blattläuse stechen an Zimmerpflanzen die Zellen an und entziehen der Pflanze so den zuckerhaltigen Pflanzensaft, die die Zimmerpflanze für einen gesunden Stoffwechsel benötigt. Die Folge ist oft, dass die Blattentwicklung gestört wird. Es kommt also zu Deformationen der befallenen Pflanzenteile. Oft bleiben die Blätter kleiner, rollen sich ein oder sind gewellt. Wenn Du Deformationen bemerkst, solltest Du Deine Pflanze immer kontrollieren. Denn auch andere saugende Schädlinge, wie Thripse, oder auch Viruserkrankungen können dahinterstecken. Bei einem Blattlaus-Befall bei Zimmerpflanzen wirst Du dann schnell 1 bis 6 mm großen Insekten an den Triebspitzen entdecken. Ein weiteres Anzeichen für einen Befall sind schwarze Stellen auf den Blättern oder auch Ameisen. Auf dem süßen Honigtau, der von den Blattläusen auf Zimmerpflanzen ausgeschieden wird, siedeln sich nämlich oft Rußtaupilze an. Diese erkennst Du schnell an einem großflächig verteiltem schwarzen Belag auf dem Laub der befallenen Pflanze.

Doch wie wird man den Pilz wieder los? Wichtig dabei ist, dass Du den Blattlaus Befall Deiner Zimmerpflanzen zuerst bekämpfst. Ansonsten wird der Pilz immer wieder kommen. Nach einer erfolgreichen Bekämpfung kannst Du die schwarzen Stellen mit einem weichen Tuch einfach entfernen. Da der Pilz sich nur auf der Oberfläche ansiedelt, ist damit die Bekämpfung dann auch abgeschlossen. Doch wieso sind neben den Blattläusen nun auch noch Ameisen auf den Pflanzen? Ganz einfach. Ameisen werden bekanntlich von süßen Lebensmitteln angelockt. Da der Honigtau fast nur aus Zucker und Wasser besteht, bietet das die ideale Nahrung für die Ameisen. Bei Zimmerpflanzen kommt es glücklicherweise jedoch eher selten vor, dass Ameisen ihren Weg ins Haus finden. Wenn der Honigtau verschwindet, werden aber auch die Ameisen verschwinden.

Was tun gegen einen starken Blattlaus-Befall an Zimmerpflanzen?

Wenn Du den Befall erst zu spät bemerkst, kann es sein, dass natürliche Mittel, wie Neemöl nicht mehr ausreichen. Dann können chemische Mittel hilfreich sein. Da das aber immer mit einer Belastung der Umwelt verbunden ist, empfehlen wir Dir dennoch zuerst Neemöl/Hausmittel und Nützlinge auszuprobieren und erst wenn Du bemerkst, dass das nichts bringt, zur Chemie zu greifen. Beachte außerdem, dass sowohl Neemöl als auch chemische Pflanzenschutzmittel nicht nur die Schädlinge, sondern auch die Nützlinge töten. Daher sollte zwischen der Behandlung mit einem Spritzmittel immer ein Abstand von ein paar Wochen eingehalten werden, bis Nützlinge ausgebracht werden.

Schwarze Läuse auf Zimmerpflanzen - woher kommen die Insekten?

Schwarze Blattlaus[Foto: leopictures/Shutterstock.com]

Doch wie kommen die Blattläuse zu den Zimmerpflanzen? Besonders wenn Du einen Garten oder Balkon mit vielen Pflanzen hast, kann es schnell mal passieren, dass eine Blattlaus in die Wohnung fliegt. Zur Verbreitung entwickeln sich nämlich wieder geflügelte Formen, die dann neue Wirtspflanzen suchen. Dabei sind Blattläuse auch nicht wählerisch und gehen daher auch gelegentlich auf Zimmerpflanzen, wenn es sich anbietet. Die Insekten können also durch Fenster oder Türen in die Wohnung gelangen.

Wie bei allen Schädlingen kann es aber auch passieren, dass Du Dir die Blattläuse mit neuen Zimmerpflanzen ins Haus holst. Oft befinden sich bereits in der Blumenerde Eier der Blattläuse, die dann Zuhause schlüpfen. Aber auch die adulten Tiere können sich hervorragend in den Blattachseln oder an den Blattstielen verstecken. Kontrolliere daher die Zimmerpflanze am besten, bevor Du sie kaufst. Wir empfehlen Dir auch, die Pflanze zuerst etwa zwei Wochen isoliert von den anderen Pflanzen aufzustellen. So kannst Du genau beobachten, ob vielleicht doch Schädlinge geschlüpft sind.

Grüne Blattläuse auf Zimmerpflanzen - so erkennst Du die grüne Blattlaus

Die grüne Blattlaus ist bei Zimmerpflanzen eine der häufigsten Arten. Die Insekten sind etwa zwei Millimeter lang und hellgrün. Der Körper der grünen Blattlaus ist rundlich, glänzend. Meist siedeln sich die Blattläuse in großen Gruppen an, wodurch man sie leicht erkennen kann. Besonders bei etwas hartlaubigeren Pflanzen, wie zum Beispiel dem Ficus, befallen die Läuse vor allem junge Triebe. Kontrolliere also am besten gelegentlich die Neuaustriebe Deiner Pflanzen auf Schädlinge. Es gibt etwa 5000 verschiedene Blattlaus Arten, wovon nur etwa 700 auch in Deutschland vorkommen. Größtenteils unterscheiden sich die Arten nur etwas in der Farbe und Form. Die Bekämpfung ist jedoch vorwiegend identisch. Die Tipps aus diesem Blogbeitrag lassen sich also auch hervorragend auf andere Lausarten anwenden.

Blattläuse an Zimmerpflanzen sind zwar nervig, lassen sich glücklicherweise aber gut bekämpfen. Nun weißt Du auch wie das gemacht wird und worauf Du achten musst. Gesunden Pflanzen bei Dir Zuhause steht also nichts mehr im Wege!