Die häufigsten Schädlinge an Zimmerpflanzen erkennen und bekämpfen - so kannst Du Dich schnell wieder an gesunden Pflanzen erfreuen!
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Kaum ein Pflanzenbesitzer bleibt davon verschont: Pflanzenschädlinge. Früher oder später machen sich lästige Schädlinge auf den Zimmerpflanzen breit. Wenn Du die Krabbeltierchen entdeckst, ist schnelles Handeln angesagt, um Deine grünen Mitbewohner vor einem zu großen Schaden zu schützen. Daher ist es wichtig, die Schädlinge an den Zimmerpflanzen so früh wie möglich zu entdecken. Wir empfehlen Dir, die Blätter bei jedem Gießen nach kleinen Insekten zu untersuchen. So kannst Du dann frühzeitig mit der Bekämpfung beginnen und Dich schon bald wieder an gesunden Zimmerpflanzen ohne Schädlinge erfreuen. Doch wie sehen die häufigsten Schädlinge an Zimmerpflanzen aus und wie bekämpft man sie am besten? Genau das möchten wir Dir in diesem Blogbeitrag erklären. Außerdem erfährst Du hier mehr über verschiedenen Krankheiten, die von Schädlingen auf Zimmerpflanzen übertragen werden können. Lies also gerne weiter und werde auch Du zum Pflanzenschutzexperte!
Diese Schädlinge verursachen an Zimmerpflanzen klebrige Blätter
Viele Schädlinge machen sich durch eine klebrige Substanz auf den Blättern bemerkbar. Die klebrige Substanz wird Honigtau genannt und ist eine zuckerhaltige Substanz, die von den Schädlingen auf den Zimmerpflanzen ausgeschieden wird. Klebrige Blätter sind daher oft ein Anzeichen für ein Befall mit Läusen (z.B. Woll- oder Blattläuse), aber auch die weiße Fliege scheidet den klebrigen Honigtau aus. Diese Insekten ernähren sich von zuckerhaltigen Substanzen aus den Blättern und den Stielen Deiner Zimmerpflanzen. Wenn dieser dann von den Schädlingen auf den Zimmerpflanzen ausgeschieden wird, entsteht die typisch klebrige Substanz. Der Honigtau selber ist nicht schädlich für Deine grünen Mitbewohner. Er bietet aber den idealen Nährboden für verschiedene Pilzarten, wie Schwärze- und Rußtaupilze. Diese Pilze verbreiten sich oft schnell großflächig über die Blattoberfläche. Dadurch verliert die Zimmerpflanzen an Photosynthese Fläche, wodurch sie zusätzlich geschwächt wird.
Neben der Bekämpfung der Schädlinge auf den Zimmerpflanzen ist es daher noch wichtig, den Pilz zu entfernen. Glücklicherweise sitzt dieser aber nicht sonderlich fest auf den Blättern. Daher lässt er sich gut mit einem weichen Tuch und einer schwachen Seifenlösung abwaschen. Natürlich ist es von Vorteil, den Befall der Schädlinge auf den Zimmerpflanzen zuerst zu bekämpfen. Ansonsten wird sich der Pilz immer wieder auf den Blättern ansiedeln.
Zimmerpflanzen Schädlinge: weiße Fliege, Trauermücken und Co. - daran erkennst Du die Schädlinge an Zimmerpflanzen
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Nun möchten wir Dir einen kurzen Überblick über die häufigsten Schädlinge an Zimmerpflanzen geben. Da die meisten Ungeziefer, die Zimmerpflanzen befallen, mit bloßem Auge nur schwierig zu erkennen sind, kann es helfen, eine Lupe zu verwenden. So kannst Du auch die kleinsten Pflanzenschädlinge erkennen. Manche Zimmerpflanzen Schädlinge lassen sich aber auch leicht ohne Lupe erkennen, wie unter anderem die Trauermücke. Fast jeder Pflanzenliebhaber hatte schon mal mit den lästigen, zwei bis vier Millimeter großen, Insekten zu tun. Die Trauermücken erinnern an Fruchtfliegen, jedoch ernähren sich die Larven der Pflanzenschädlinge hauptsächlich von den Wurzeln der Pflanzen. Oft sitzen die erwachsenen Fliegen auf der Erde von Zimmerpflanzen und fliegen dann im Schwarm weg, wenn Du Deine Pflanze gießt oder den Topf berührst. Wenn Du Deine Zimmerpflanzen in durchsichtigen Töpfen pflegst, siehst Du manchmal auch die Larven durch die Topfwand. Diese Tierchen erkennt man also schnell und kann sie auch gut mit Hausmitteln, wie zum Beispiel Streichhölzern bekämpfen.
Manchmal findet man aber auch kleine weiße Schädlinge an Zimmerpflanzen. Die sogenannten weißen Fliegen sind ebenfalls geflügelt, werden jedoch nur etwa zwei Millimeter groß und sind pudrig weiß gefärbt. Diese Schädlinge an Zimmerpflanzen zählen zu den Läusen, weswegen sie ebenfalls Honigtau ausscheiden. Im Unterschied zu Trauermücken, sitzen die Larven der weißen Fliege auf den Blättern, wo sie den größten Schaden anrichten. Die Pflanzenschädlinge (weiß) sitzen meist an der Blattunterseite. Außerdem erkennst Du die Schädlinge an Zimmerpflanzen an weißem Staub, den die weißen Insekten oft auf den Blättern und auf der Erde hinterlassen. Da sich die weiße Fliege rasant vermehrt, ist es wichtig, bei einem Befall schnell einzugreifen. Am besten eignen sich dafür Neemöl Präparate oder bei einem starken Befall auch chemische Mittel.
Zimmerpflanzen Schädlinge mit Hausmitteln und Nützlingen bekämpfen
Um einem Befall möglichst pflanzenschonend entgegenzuwirken, haben sich diverse Hausmittel gegen Schädlinge an Zimmerpflanzen bewährt. So ist unter anderem Brennnesselsud gegen Läuse wirksam. Du kannst einen Befall (z.B. Blattlausbefall) gut mit einer natürlichen Mischung bekämpfen. Dafür pflückst Du etwa 500 Gramm frische Brennnesseln und kochst diese in 5 Liter Wasser auf. Dann ist das Gemisch auch schon fertig. Nach dem Abkühlen kannst Du damit die Blätter Deiner befallenen Pflanzen einsprühen. Bei Brennnesselsud musst Du Dir auch keine Sorgen um die Verträglichkeit bei Deinen Zimmerpflanzen machen. Da die Mischung nur aus Brennnesseln und Wasser besteht, wird sie von allen Pflanzen gut vertragen. Aber auch Spülmittel oder Schmierseife sind gute Hausmittel gegen Schädlinge an Zimmerpflanzen. Gegen Thripse hilft so unter anderem eine Mischung aus 8 g Schmierseife und 500 ml Wasser. Wichtig ist dabei aber, dass Du die Erde vor der Behandlung großzügig abdeckst, damit keine Seife in die Erde gelangt.
Nützlinge gibt es für alle möglichen Schädlinge [Firn/Shutterstock.com]
Für nahezu jeden Schädling bei Zimmerpflanzen, gibt es auch einen passenden Gegenspieler, der Dir dabei helfen kann, dass Deine Pflanze wieder schnell gesund wird. Bei Blattläusen ist es bekannt, dass der Marienkäfer einen Befall schnell eindämmt. Eine einzelne Larve frisst in den 3 Wochen ihres Lebens bis zu 600 Blattläuse. Aber auch Raubmilben sind wahre Alleskönner, wenn es darum geht, Deine Zimmerpflanzen von Schädlingen zu befreien. Die kleinen, rötlichen Milben sind mit dem bloßen Auge kaum sichtbar, weswegen sie vor allem bei Zimmerpflanzen sehr beliebt sind. Es stehen unter anderem Trauermückenlarven, Spinnmilben und Thripse auf ihrem Speiseplan. Und wenn die Schädlinge verschwunden sind, verschwinden auch die Raubmilben, da ihnen dann die Nahrung fehlt. Nützlinge eignen sich auch gut, wenn Du nicht genau weißt, von welchem Schädling Deine Zimmerpflanze befallen ist. Es können nämlich keine Resistenzen gebildet werden, wie es zum Beispiel bei Neemöl der Fall ist.
Können Pflanzenkrankheiten von Schädlingen übertragen werden? Welche Pflanzenkrankheiten gibt es?
Die Gefahr geht aber nicht nur von den Schädlingen allein aus. Genauso, wie bei uns Menschen, können auch bei Pflanzen Krankheiten, wie Viren oder Pilze, über Insekten übertragen werden. Wenn eine Blattlaus so zum Beispiel zuerst an einer Pflanze mit einem Virusbefall frisst und dann an einer anderen, gesunden Pflanze, kann sich so das Virus auf die gesunde Pflanze übertragen. So sind Schnittwerkzeuge und Schädlinge die häufigsten Ursachen für Krankheiten bei Pflanzen. Besonders gefürchtet ist unter anderem der sogenannte Mosaikvirus. Diese Viruserkrankung tritt vermehrt bei der Monstera Adansonii auf, kann aber auch auf andere Pflanzen übertragen werden. Wenn Du also bemerkst, dass Deine Pflanze ungewöhnlich gefleckte und gesprenkelte Blätter bekommt, solltest Du sie vorsichtshalber erst mal isolieren, da sich das Virus bei Berührung oder eben auch durch Schädlinge schnell auf Zimmerpflanzen überträgt. Bei Viruserkrankungen hilft leider oft nur noch das Entsorgen der Pflanze.
Schädlinge können Krankheiten wie Wurzelfäule begünstigen [Foto: Stanislav/Shutterstock.com]
Manche Krankheiten werden aber auch durch Schädlinge begünstigt. Trauermücken zum Beispiel erscheinen zu Beginn oft harmlos und werden daher erst spät behandelt, da die Pflanze erst später sichtbare Schäden zeigt. Da die Larven aber ständig an den Wurzeln der Pflanzen fressen, entstehen dadurch viele kleine Wunden, die es Bakterien und Pilzen leicht machen, einzudringen. Oft entsteht durch Trauermücken daher Wurzelfäule als Sekundärbefall. Das ist ein Pilz, der die Wurzeln Deiner Zimmerpflanze befällt, wodurch diese nach und nach verfaulen. Wie Du Dir sicher denken kannst, ist das alles andere wie gut für Deine Pflanze und führt unbehandelt zum Tod. Wurzelfäule erkennst Du schnell an braun bis schwarzen matschigen Wurzeln. Diese Wurzeln sollten dann großzügig entfernt werden. Um auf Nummer Sicher zu gehen, kann es zusätzlich helfen, die Wurzeln in eine Mischung aus Wasserstoffperoxid und Wasser zu geben. Danach wird Deine Pflanze wieder in frische, trockene Erde eingepflanzt.
Was sind das für rote Schädlinge auf den Pflanzen? So erkennst und bekämpfst Du sie!
[Foto: Tomasz Klejdysz]
Wenn Du kleine rote Schädlinge auf Deinen Zimmerpflanzen entdeckst, handelt es sind meistens um die sogenannte rote Spinne. Das ist eine Spinnmilbenart, wo eine einzelne Milbe nur 0,3 bis 0,6 mm groß wird. Diese Schädlinge werden auf Zimmerpflanzen daher leider erst spät entdeckt, da sie ohne Lupe kaum sichtbar sind. Da die Milben so klein sind, gestaltet sich auch die Bekämpfung etwas schwierig, da man oft nicht alle Spinnmilben erwischt. Die rote Spinne versteckt sich nämlich oft in den Blattachseln. Am besten lassen sich Spinnmilben daher bekämpfen, indem man ungünstige Bedingungen für die Schädlinge an den Zimmerpflanzen schafft. Wenn es eins gibt, das Spinnmilben nicht mögen, ist es eine hohe Luftfeuchtigkeit. Daher treten die Schädlinge an Zimmerpflanzen auch vermehrt in den Wintermonaten auf. Denn da wird meist geheizt, wodurch eine trockene Raumluft entsteht. Vorbeugend kann es daher helfen, die Luftfeuchtigkeit mit einem Raumluftbefeuchter zu erhöhen.
Wenn sich die roten Spinnen jedoch erst mal auf den Pflanzen breit gemacht haben, ist das allein nicht ausreichend. Am einfachsten kannst Du Spinnmilben bekämpfen, indem Du eine Plastiktüte über die Blätter der befallenen Zimmerpflanzen stülpst. So steigt die Luftfeuchtigkeit unter der Tüte schnell auf bis zu 100 %, was die Milben gar nicht mögen. Raubmilben hingegen fühlen sich bei einer hohen Luftfeuchtigkeit am wohlsten. Daher kannst Du beide Methoden perfekt kombinieren und bist die kleinen Tierchen so schnell wieder los. Wichtig ist außerdem, dass Du die Pflanze zuerst abduschst, bevor Du die Plastiktüte darüber gibst. So steigt die Luftfeuchtigkeit umso schneller an. Damit die Schädlinge auch sicher verschwunden sind, empfehlen wir Dir die Plastiktüte ein paar Tage über Deiner Zimmerpflanze zu lassen. Dann kannst Du Dich schon bald wieder an schönen und vor allem gesunden Zimmerpflanzen erfreuen!