Schmierläuse bekämpfen - was hilft gegen Schmierläuse?
Besonders Orchideenliebhaber kennen sie: die Wolllaus oder auch Schmierlaus genannt. Schmierläuse gehören zur Familie der Schildläuse und sind 1-12 mm großen Insekten, die sich vom Pflanzensaft von Orchideen, Oleander aber auch von verschiedenen Zimmerpflanzen ernähren. Oft befinden sich die wolligen Läuse an der Blattunterseite oder in Blattachseln der Pflanze. Daher sind sie auf den ersten Blick meist nicht sichtbar und leicht zu übersehen. Zudem können auch nur Eier vorhanden sind, die man mit bloßem Auge gar nicht sieht. Umso wichtiger ist es also, dass Du Deine Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten kontrollierst. So kannst Du die Schmierläuse bekämpfen, bevor ein zu großer Schaden entsteht. Je stärker der Befall, umso schwieriger ist auch die Bekämpfung der hartnäckigen Schildläuse. Woran Du die Schädlinge erkennst und wie Du Schmierläuse bekämpfst, erfährst Du in diesem Blogbeitrag. Wir sind uns sicher, dass auch Du schon bald wieder vitale Zimmerpflanzen Zuhause hast.
Schmierläuse an Orchideen bekämpfen - so wirst Du die lästigen Tierchen langfristig los
Wollläuse, auch Schmierläuse genannt, gehen gerne auf dickblättrige Pflanzen und zählen zu den häufigsten Schädlingen bei Orchideen. Die Läuse stechen die Pflanzenzellen an und saugen diese aus, was die Orchidee natürlich schwächt. Aufgrund der explosionsartigen Vermehrung der Schädlinge solltest Du die Schmierläuse schnell bekämpfen. Als ersten sinnvollen Schritt empfehlen wir Dir, die befallene Orchidee in Quarantäne zu stellen. Dafür eignet sich unter anderem ein anderer Raum ohne Pflanzen gut. So vermeidest Du einfach, dass noch weitere Zimmerpflanzen von den wolligen Schädlingen befallen werden. Anschließend kannst Du die Schmierläuse auf der Orchidee bekämpfen.
Zuerst ist es ratsam, die Orchidee unter der Dusche abzubrausen. So kann der Großteil der Läuse bereits entfernt werden. Da adulte Insekten sich mit einer Wachsschicht schützen und förmlich ans Blatt kleben, müssen jedoch noch weitere Maßnahmen getroffen werden, um die Schmierläuse zu bekämpfen. Nach dem Abbrausen solltest Du Deine Lieblingsorchidee also noch mit einem chemischen oder biologischen Insektizid einsprühen. Aber auch Nützlinge sind eine gute Option.
Wollläuse Ursache: wie entstehen Wollläuse?
Die ungebetenen Gäste sind oft Begleiter von neu gekauften Zimmerpflanzen. Die kleinen Insekten können sich hervorragend verstecken und sind daher oft zu Beginn nicht sichtbar. Besonders auf geschwächten oder vom Transport gestressten Pflanzen können sich die Läuse schnell verbreiten und umso mehr Schaden anrichten. Im Gartencenter haben Schädlinge natürlich die besten Bedingungen, um sich zu verbreiten und finden so auch den Weg zu Dir nach Hause. Neu gekaufte Pflanzen solltest Du daher immer gut kontrollieren und am besten ein bis zwei Wochen in einem separaten Raum auf Schädlinge und Krankheiten beobachten. So kannst Du früh genug reagieren und einen Befall Deiner restlichen Zimmerpflanzen vermeiden. Wenn Dir der Platz für eine Quarantäne fehlt, kannst Du Deine neue Pflanze auch vorübergehend in eine kleine Glasbox stellen oder einfach etwas von den anderen Zimmerpflanzen entfernt im Raum aufstellen.
Wenn sich bei Dir Zuhause öfter Schmierläuse ansiedeln, solltest Du zudem mal die Bedingungen in Deiner Wohnung prüfen. Die wolligen Mitbewohner lieben nämlich eine trockene und warme Umgebung, was für viele Tropenpflanzen ohnehin Stress bedeutet, wodurch sie anfälliger für Schädlinge werden. Besonders im Winter ist ein Wolllaus Befall daher nicht unwahrscheinlich, da die Heizung die Raumluft austrocknet. Um Deine Zimmerpflanzen gesund durch den Winter zu bringen, ist es daher ratsam, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Im Idealfall sollte diese bei mindestens 40 % bis 60 % liegen. Es gibt spezielle Raumluftbefeuchter, die Dir dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit in einem gesunden Bereich für Dich und Deine Pflanzen zu halten. Aber auch Wasserschalen auf der Heizung oder kleine Zimmerbrunnen sind eine bewährte Lösung gegen eine zu trockene Raumluft. Bei besonders luftfeuchtigkeitsliebenden Zimmerpflanzen ist auch Terrarium oder eine Pflanzenvitrine eine gute Wahl.
Schmierläuse (Wollläuse) bekämpfen mit Hausmittel
Deutlich umweltfreundlicher als chemische Insektizide sind biologische Insektizide, wie z.B. Neemöl oder Hausmittel. Hausmittel sind zudem meist von den Zimmerpflanzen besser verträglich und bieten eine gute Möglichkeit, um die Schmierläuse zu bekämpfen. Wir möchten Dir nun einige Hausmittel vorstellen, mit denen Du die Schmierläuse bekämpfen kannst. Eine Möglichkeit ist es, eine Lösung mit Schmierseife zu verwenden. Um Schmierläuse zu bekämpfen, löst Du dafür einfach etwa 30 Gramm Schmier- oder Kernseife in einem Liter warmen Wasser auf. Nachdem die Lösung auf Raumtemperatur abgekühlt ist, kannst Du dem Ganzen noch einen Spritzer Spülmittel hinzufügen und die Zimmerpflanze damit gründlich einsprühen, um die Schmierläuse zu bekämpfen.
Um die Wirkung noch zu verstärken, empfehlen wir Dir, danach eine Plastiktüte über die Blätter der befallenen Pflanze zu stülpen. So entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit, was die Schmierlaus zusätzlich bekämpft und vertreibt. Die Behandlung sollte über einige Wochen lang alle zwei bis drei Tage wiederholt werden, um auch frisch geschlüpfte Schmierläuse zu bekämpfen.
Etwas aufwendig, aber auch sehr effektiv, ist die Schmierlaus Bekämpfung mit Alkohol. Der Alkohol greift die Wachsschicht der Schädlinge an und schädigt diese. Für die Behandlung gibst Du einfach etwas Alkohol auf ein Tuch oder ein Wattestäbchen und tupfst so den Alkohol auf die sichtbaren Wollläuse. Auch hier sollte die Anwendung alle 2-3 Tage wiederholt werden, bis alle Schmierläuse bekämpft sind. Es reagieren jedoch nicht alle Zimmerpflanzen gleich auf den Alkohol. Hartlaubige Arten, wie Orchideen, vertragen die Schmierlaus Bekämpfung mit Alkohol meist problemlos. Bei dünnlaubigeren Zimmerpflanzen empfehlen wir Dir zuerst einen kleinen (nicht gut sichtbaren) Teil eines Blattes zu betupfen und ca. eine Woche zu warten, ob eine Veränderung zu sehen ist. Wenn nicht, kannst Du mit der Schmierlaus Bekämpfung starten. Falls die Alkoholbehandlung nicht gut vertragen wird, solltest Du lieber eine Lösung mit Schmierseife oder Rapsöl anwenden. Am verträglichsten und umweltfreundlichsten sind Nützlinge.
Schmierläuse bekämpfen mit Nützlingen - welche natürlichen Gegenspieler kann man gegen Wollläuse einsetzen?
Wie schon erwähnt, ist es eine bewährte Möglichkeit, Schmierläuse zu bekämpfen, indem man Nützlinge auf den Zimmerpflanzen ausbringt. So können auch Schädlinge in Pflanzenvitrinen oder Terrarien schnell bekämpft werden, ohne die Pflanzen großartig zu stressen. Besonders gut geeignet zur Schmierlaus Bekämpfung sind Schlupfwespen, Florfliegenlarven oder der australische Marienkäfer. Diese kleinen Helfer kannst Du bequem online bestellen und auf Deinen Pflanzen zu Hause ausbringen. Die Schlupfwespen, zum Beispiel, sind nur 0,3 cm groß und mit bloßem Auge nicht sichtbar. Sie leisten aber tolle Arbeit, ohne Dich dabei zu belästigen. Obwohl es eine Wespenart ist, kann die Schlupfwespe weder richtig fliegen noch stechen. Du musst Dir also keine Sorgen machen. Florfliegenlarven sind mit 9 mm zwar deutlich größer, jedoch leisten sie ebenso gute Arbeit, wenn es um die Schmierlaus Bekämpfung geht. Sie haben zudem ein breites Beutespektrum und ernähren sich auch noch von Blattläusen, Spinnmilben und vielen mehr. Sie schützen Deine Schönheiten also auch vor anderen Krabblern.
Beim australischen Marienkäfer denken die meisten gleich an die Blattläusebekämpfung. Dabei können die kleinen Käfer noch um einiges mehr. Sie helfen so auch schnell und effizient gegen Schmierläuse. Besonders die Larven der Käfer fressen in kurzer Zeit sehr viele Läuse, sodass der Befall schnell eingedämmt ist. Zudem ernähren sich die Marienkäfer von allen Stadien der Laus, also von dem Ei, der Larve, der Puppe und auch von dem adulten Tier. Ein erwachsener Käfer kann während seiner Entwicklung bis zu 300 Läuse verzehren, was bei einem geringen Befall überwiegend schon ausreichend ist, um die Schmierläuse zu vernichten. Es kann jedoch immer mal vorkommen, dass sich die Nützlinge nicht gut am neuen Standort etablieren. Daher ist es ratsam, öfter Larven des Marienkäfers zu bestellen und diese auszubringen. So ist ein guter Erfolg und gesunde Pflanzen sichergestellt.
Schmierläuse erkennen - daran erkennst Du die Schädlinge schnell und kannst die Schmierläuse direkt bekämpfen
Das sicherste Erkennungsmerkmal für einen Schmierlaus Befall sind kleine weiße Wattebäusche auf den Blättern und in den Blattachseln. Darunter verstecken sind meist die Schädlinge, die ebenfalls von einem weißen Flaum überzogen sind. Oft ist auch eine Verkrüppelung der neuen Knospen und Blätter zu erkennen, da diese durch das Aussaugen der Zellen in der Entwicklung gestört werden. Wenn die Schmierläuse nicht bekämpft werden, kann das schließlich auch zu Welkeerscheinungen führen. Zudem sind bräunliche, nekrotische Flecken auf dem Laub ein Erkennungsmerkmal für Wollläuse. Wie die meisten Läuse, scheiden auch Schmierläuse eine zuckerhaltige Substanz, den sogenannten Honigtau, aus. Wenn die Blätter also von klebrigen Tropfen überzogen sind, kannst Du mit einer großen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Deine Pflanze von irgendeiner Lausart befallen ist. Der Honigtau selbst ist für die Zimmerpflanze kein Problem, jedoch kann es oft zu einer Folgeinfektion mit Rußtaupilzen kommen. Diese überwuchern schnell die gesamte Blattoberfläche mit einem schwarzen Belag und verhindern so eine uneingeschränkte Fotosynthese.
Deine Zimmerpflanze hat dadurch also Schwierigkeiten ihre Prozesse am Laufen zu halten und wird langsamer bis gar nicht mehr wachsen. Das alles bedeutet großen Stress für Deine grünen Besonderheiten. Glücklicherweise lässt sich der Rußtaupilz aber gut bekämpfen, indem man ihn einfach mit einem Tuch und einer Essig-Wasser-Lösung abwischt. So kann Deine Pflanze wieder uneingeschränkt Fotosynthese betreiben und wie gewohnt weiterwachsen. Wenn Du jedoch nicht den ursprünglichen Schmierlaus Befall bekämpfst, wird auch der Pilz immer wieder kommen. Auf dem Honigtau der Schmierlaus findet er nämlich einen idealen Nährboden. Du solltest daher parallel bzw. im Idealfall schon davor mit Nützlingen oder Insektiziden arbeiten, um Dich auch langfristig an einer gesunden Grünpflanze erfreuen zu können. Nach diesem Blogbeitrag weißt Du jetzt ja alles, was Du dafür wissen musst und kannst Deine Schönheiten schon bald wieder uneingeschränkt beim Wachstum zusehen.